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Von Generalisten zu Spezialisten: Das Potenzial des Teams freisetzen

Als ich Teil des Designteams wurde waren wir alle als Generalisten eingestellt. Mit dem Wachstum des Teams und der Einführung des Konzeptsprints, der eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Designern förderte, wurde schnell klar, dass eine Aufteilung der Verantwortlichkeiten in UX- und UI-Rollen – mit gewissem Überschneidungsbereich – sowohl die Arbeitsqualität als auch die Teamzufriedenheit erheblich verbessern könnte.

Es gab jedoch keinen klaren Prozess, um festzulegen, wer welche Rolle übernehmen sollte, oder um Verantwortlichkeiten mit Stärken und Interessen zu alignen. Die Zuteilung wurde häufig durch Verfügbarkeit bestimmt, und Teammitglieder übernahmen Rollen, unabhängig davon, wo ihre Leidenschaft oder Expertise lag. Dieses Fehlen von Klarheit führte zu Ineffizienzen und verpassten Chancen, individuelle Stärken optimal einzusetzen, was sich negativ auf die Designqualität und Projektergebnisse auswirkte. Es war an der Zeit, unsere Arbeitsweise neu zu überdenken.

Herausforderung

Durch Teamgespräche und meine Beobachtungen identifizierten wir mehrere zentrale Pain Points:

Unklare Rollen: UX und UI wurden als eine Disziplin behandelt, ohne klare Aufteilung der Verantwortlichkeiten oder Berücksichtigung individueller Stärken.

Ineffiziente Zuteilung: Designer wurden Projekten basierend auf Verfügbarkeit statt auf Fähigkeiten oder Interessen zugewiesen, was zu inkonsistenten Ergebnissen führte.

Fehlende Budgettransparenz: Designarbeit wurde als Teil der Entwicklung abgerechnet, wodurch die Sichtbarkeit der Designbudgets und deren Verwendung fehlte.

Auswirkungen auf die Qualität: Projekte, die auf Generalisten setzten, hatten oft Schwierigkeiten, die gleiche Qualität zu erreichen wie solche mit gezieltem UX- oder UI-Fokus.

Darüber hinaus äußerten Teammitglieder Frustration darüber, ihre Leidenschaft und Expertise nicht voll ausleben zu können, was sich negativ auf Motivation und persönliches Wachstum auswirkte.

Lösung

Um diese Herausforderungen anzugehen, schlug ich einen strukturierten Prozess vor, um die Rollen und Verantwortlichkeiten des Teams neu zu definieren. Dieser umfasste folgende Schritte:

  1. Aktueller Status und Bedürfnisse

    Ich führte Workshops und Einzelgespräche durch, um Pain Points, Einschränkungen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der bestehenden Struktur zu identifizieren.
    Ergebnis: Ein klares Verständnis darüber, wo wir stehen und welche Verbesserungen notwendig sind.


  2. Problem Statement und Vision

    Problem Statement: „UX und UI wird bei Ambient als ein Gewerk angesehen und auch verkauft. Dadurch werden die individuellen Fähigkeiten und Interessen der Designer nicht ausgeschöpft, was zu negativen Auswirkungen auf die Design-Qualität und das Projekt-Budget führt. Die Qualität der Design-Arbeit ist nachweislich geringer, wenn Projekte mit einem Designer als Generalist umgesetzt werden.“

    Vision: „Im Designdepartement von Ambient arbeiten User Experience- und User Interface-Spezialisten entsprechend ihrer individuellen Stärken und Interessen. Durch klare Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb des Departments und ein auf Fachkompetenzen basierendes Projektzuweisungssystem erzielen wir eine höhere Designqualität, die wir intern budgetär besser sichtbar machen und unseren Kunden transparenter anbieten können. Dadurch erreichen wir eine effizientere Nutzung des Budgets und letztlich innovativere nutzerzentrierte Designlösungen, die den Bedürfnissen unserer Kunden und deren Nutzern gerecht werden.“


  3. Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten

    Gemeinsam entschieden wir uns für drei Rollentypen: UX-Spezialisten, UI-Spezialisten und UX/UI-Generalisten, um Flexibilität und Abdeckung je nach Projektbedarf sicherzustellen.

    Jeder Designer wählte seinen Weg basierend auf seinen Stärken, Interessen und Zielen.


  4. Risikobewertung und Maßnahmen

    Risiken wie Wissenssilos, Über-Spezialisierung und reduzierte Flexibilität wurden identifiziert und priorisiert.

    Die Maßnahmen zur Risikominderung umfassten regelmäßige Sessions zum Wissensaustausch und klare Arbeitsabläufe für die Zusammenarbeit zwischen den Rollen.


  5. Umsetzung und Buy-In

    Der Prozess wurde dem Management vorgestellt, wobei der Fokus auf den langfristigen Vorteilen für Qualität, Transparenz und Teamzufriedenheit lag.

    Ergebnis: Das Management unterstützte den Vorschlag, und das Team stellte erfolgreich auf die neue Struktur um.

Ergebnisse

Die neue Struktur hat bereits zu greifbaren Verbesserungen geführt:

Höhere Teamzufriedenheit: Eine Teamumfrage zeigte, dass sich Designer erfüllter fühlen, mit besserer Alignment zwischen ihrer Arbeit und ihren Stärken.

Verbesserte Designqualität: Kennzahlen wie die Häufigkeit von User Tests und die Relevanz von User Research haben sich deutlich erhöht.

Gestärkte Spezialisierung: UX-Spezialisten haben Initiativen zur Verbesserung der Research-Praktiken vorangetrieben, während UI-Spezialisten die Bewertung von Design-Frameworks verfeinert haben.

Klarheit im Budget: Die klarere Arbeitsteilung ermöglichte genauere Budgetschätzungen, wodurch Designbemühungen intern und für Kunden sichtbarer und transparenter wurden.

Diese Ergebnisse spiegeln nicht nur eine strukturelle Veränderung wider, sondern einen kulturellen Wandel hin zur Wertschätzung von Spezialisierung und Zusammenarbeit.

Reflexion

Der Übergang zu spezialisierten Rollen brachte mehrere wichtige Erkenntnisse:

Menschen blühen in ihren Stärken auf: Wenn Teammitglieder sich auf ihre Leidenschaften – ob UX, UI oder eine Kombination – konzentrieren können, steigert das sowohl ihre Zufriedenheit als auch ihre Leistung.

Zusammenarbeit ist entscheidend: Flexibilität und Wissensaustausch über Rollen hinweg mindern die Risiken der Spezialisierung und sichern den Teamzusammenhalt.

Den Wert von Veränderungen klar zu vermitteln, ist entscheidend: Eine klare Problemstellung, Vision und Umsetzungsplan waren unerlässlich, um Management und Team von den Veränderungen zu überzeugen.

Obwohl dieser Wandel eine gemeinschaftliche Leistung war, spielte meine Rolle in der Definition des Prozesses, der Moderation von Diskussionen und der Begleitung des Übergangs eine wesentliche Rolle. Durch das Eintreten für und die Umsetzung dieser Veränderungen haben wir ein stärkeres, zufriedeneres Team geschaffen, das bessere Designlösungen liefert.

© 2024. Max Sahler

© 2024. Max Sahler

© 2024. Max Sahler